Langzeitbelichtung
Langzeitbelichtung – die Kunst des Lichts über Zeit
Bei der Langzeitbelichtung wird der Verschluss der Kamera deutlich länger geöffnet als bei einer normalen Aufnahme. Statt Bruchteilen einer Sekunde kann die Belichtungszeit mehrere Sekunden, Minuten oder sogar Stunden betragen. So sammelt der Sensor über längere Zeit Licht – und damit auch jede Bewegung im Motiv.
Technisch spielen dabei drei Faktoren eine Rolle: Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert.
* Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange Licht auf den Sensor fällt. Je länger, desto heller und dynamischer wird das Bild – Bewegungen werden als fließende Spuren sichtbar.
* Die Blende reguliert die Lichtmenge. Bei langen Belichtungen wird sie meist stärker geschlossen (z. B. f/8 bis f/16), um Überbelichtung zu vermeiden und gleichzeitig eine große Schärfentiefe zu erzielen.
* Der ISO-Wert sollte so niedrig wie möglich sein (z. B. ISO 100), um Bildrauschen zu minimieren.
Ein Stativ ist Pflicht, damit das Bild nicht verwackelt. Für Belichtungen von mehreren Sekunden hilft außerdem ein Fernauslöser oder der Selbstauslöser, um die Kamera nicht zu berühren. Bei Tageslicht kommen oft Graufilter (ND-Filter) zum Einsatz – sie dunkeln das Bild ab und ermöglichen längere Belichtungszeiten, ohne dass es überbelichtet wird.
Mit diesen Grundlagen lassen sich kreative Effekte erzielen: glattes Wasser, ziehende Wolken, leuchtende Spuren in der Nacht oder Sternenspuren am Himmel. Langzeitbelichtung ist damit weniger Technik als vielmehr eine kreative Spielart mit der Zeit selbst.
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